Titel: Saints Row: The Third
Entwickler: Volition Incorporated
Publisher: THQ
USK: Keine Jugendfreigabe
System: PC (PS3, Xbox 360)
Release: 18.11. 2011
Ich werde fünf Mal über deine Leiche fahren, wenn sich endlich mal jemand erbarmt, dich zu killen- so oder so ähnlich fühlen sich die Gedankengänge an, die einem im Kopf rauf und runter rattern, während man Zeuge wird, wie man zum zigsten Mal versucht, euch in der Presse schlecht darstehen zu lassen. Eine STAG Einheit in eurer Stadt? Um die Ganghierarchie auszumerzen?
No way, letzten Endes wart ihr es, die sich den Arsch für Steelport aufgerissen haben und ihr werdet den Teufel tun, eure wohlverdiente Macht und Popularität wieder abzudrücken. Schließlich habt ihr euch im Laufe der Zeit eine wachsende Fangemeinde aufgebaut- eure Modelinie läuft so gut, wie noch nie, ihr werdet für Filme verpflichtet und an jeder Ecke will man ein Foto von euch.
Wäre die STAG wenigstens euer einzigstes Problem- doch wo es eine Gang gibt, gibt es natürlich auch viele andere, größtenteils Neider, die euren schlechten Ruf nutzen wollen, um ein Stück vom Steelportkuchen abzuhaben. Und so müsst ihr euch in Saints Row: The Third nicht nur mit dem großkotzigen Millitär herumärgern, sondern auch gleichzeitig versuchen, das Syndikat, die Wrestlertruppe Luchadores und die Hackergenies Deckers loszuwerden.
Also zückt schonmal eure Riesendildos, denn der Kampf um die Herrschaft wird vor allen Dingen eines: blutig, böse und verdammt schräg!
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Typische Passanten in Steelport |
Öhm? Was macht die Katze da mit dem Hotdog und warum zur Hölle bin ich eine verfickte Toilette? Das sind während des Spielverlaufs noch die harmloseren Fragen, die euch beschäftigen werden. Denn die Missionen in Saints Row: The Third sind nichts für Leute, die Realismus pur erwarten. Mal verfolgen wir die Deckers durch ein wahnwitziges Pixelimperium und lösen dabei textbasierte Rollenspiele, mal wrestlen wir gegen den Oberluchadores und veranstalten dabei ein Kettensägenmassaker. Und wenn wir nicht gerade ein Frachtschiff voller Nutten retten und uns danach überlegen, was wir mit Ihnen machen, versuchen wir nebenbei die anderen Gangs in einem riesigen Wellengemetzel auszubooten.
Die Welt von SR 3 lässt kaum Wünsche offen- Neben der sehr witzig inszenierten Haupthandlung könnt ihr fast an jeder Ecke ein Stück Gebiet zurück erobern und euch mit irgendjemanden anlegen, der euch nicht in den Kram passt. Habt ihr das alles durch, wird halt zu einem der genialen DLCs gegriffen, in denen ihr unter anderem den Film "Gangsters in Space" drehen, oder euch durch die irre Show von Mr. Genki ballern könnt. Alles in allem könnt ihr euch ziemlich lange mit dem Spiel beschäftigen und killen, wann immer ihr Lust habt. Die Hauptmissionen beinhalten gute Zwanzig Stunden Spielespaß.
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Ob Zombiekiller oder Toilette- hier ist alles möglich |
Bei Saints Row: The Third steht euch die gesamte Welt ebenfalls im Koop zur Verfügung und ist somit komplett zusammen spielbar. Meistens ist der erste Player für die Hauptaktionen wie Autofahren zuständig, was dem ganzen aber keinen Abbruch tut, denn der Partner hat immer was zu tun. Fährt dieser, wird euch die Aufgabe zuteil, alles abzuballern, was nicht Niet,- und Nagelfest ist, muss euer Mitspieler ein Wrestlingmatch bestreiten, seid ihr dafür zuständig, die anderen vom Ring mittels euren Fäusten fernzuhalten.
Ich gebe zu, ich habe mich teilweise etwas vergewaltigt gefühlt und ich fand es gar nicht nett, das mein Mann nichts anderes tun musste, als zu driften und Spaß zu haben, ich aber währenddessen auf der Rückbank "die besondere Stelle" beim Kunden finden musste. Im Single Player Mode erledigt das sonst eine Nutte für euch. Aber ein paar Abstriche muss man wohl machen, um etwas großes zu schaffen und somit gebe ich mich als zweiter Player dann halt auch mit dem dreckigen Handjobs zufrieden, die ich desöfteren mal verteilen muss.
Das einzige, was etwas schade ist, sind die Zwischensequenzen, die zwar sehr witzig sind, aber auf nur eine Person gekürzt wurden- somit wird das "Wir sind ein Team"- Gefühl, das ihr nach einem gnadenlosen Massaker verspürt, doch ein wenig getrübt. Zudem hat die Gestik etwas gelitten, denn es scheint, als hätten die Entwickler hier lediglich einen männlichen Body programmiert, weswegen man bei weiblichen Charakteren immer einen gewissen "Mannsweib" Beigeschmack hat- es sei denn, sie sind wie Shaundi bereits fest ins Spiel eingebunden, deren Bewegungen der einer Elfe gleichen.
Für euren Charakter steht euch ein sehr umfangreicher Editor zur Verfügung, mit dem ihr euch Stunden aufhalten könnt. Passt euch eure ethnische Herkunft nicht mehr, habt ihr im Spiel die Möglichkeit zum Beauty Doc zu fahren und euch komplett neu zu restaurieren. Außerdem habt ihr die Wahl zwischen verschiedenen Charaktergesten- Spottgesten
sowie Komplimente- doch Vorsicht: Rechnet damit, dass geschossen wird,
wenn ihr jemand bewaffneten den Stinkefinger zeigt.
Und für die Ladies, die wie ich ihren Mann gerne an den Rand des Wahnsinns treiben- ihr könnt shoppen, shoppen und nochmal shoppen.
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Der Charaeditor lässt keine Wünsche offen. |
Freie Welt? Hmmm...leider Nada. Kommen wir zu einer der Hauptkritikpunkte des sonst ziemlich grandiosen Spiels. Die Welt von Steelport kommt euch nämlich frei vor- ist sie aber nicht. Ihr habt zwar die Möglichkeit, euch in ein paar Läden zu bewegen (Klamotten, Waffenläden), Minispiele wie in GTA sucht ihr hier aber vergebens.
Ebenfalls findet man ziemlich viele Glitches in dem Spiel: So kann es zum Beispiel passieren, dass das Spiel im Koop mal nicht ganz synchron läuft und ihr euch fragt, warum euer Fahrer alles umnietet, obwohl er das eigentlich nicht tut, Gegner in der Luft herumzucken und in Wänden steckenbleiben oder das Auto, auf das ihr gerade aus voller Inbrunst heraus ballert vor euren Augen verschwindet. Zudem läuft das "Ich renne in ein Gebäude um meine Polizeiabzeichen loszuwerden-Prinzip" auch nicht immer ganz so, wie es sollte.
Vom Schwierigkeitsgrad her muss ich zugeben, dass die ersten beiden nicht wirklich eine Herausforderung darstellen, was erfahrene Spieler vielleicht etwas frustrieren mag. Ich fühl mich ja eher in der Point & Click Welt zuhause, bin auch eigentlich eher blutiger Anfänger was ballern betrifft, hatte aber in dem Spiel (bis auf vielleicht zwei Missionen, die aber auch eher eigener Dummheit geschuldet waren) kaum Probleme. Die KI lässt ziemlich zu wünschen übrig (manchmal werdet ihr nicht mal bemerkt), Schwierigkeit entsteht eigentlich eher durch die Masse und teilweise sehr hohe Schmerzgrenze der Gegner.
Alles in allem ist Saints Row: The Third ein irre geiles Spiel, dass vor Allen Dingen für Koop Freunde ein absolutes Muss ist. Wer mit dem furchtbar überzogenen Humor nichts anfangen kann und bei dem Anblick von Fistingmaschinen pikiert den Kopf schütteln muss, ist hier aber eindeutig Fehl am Platz. Aber selber schuld- ich kann darüber lachen. Hier bekommt man von klassischen Missionen bis hin zum Zombieshooter alles. Zudem ist die englische Vertonung ein richtiges Sahnehäubchen (Pornostars, Hulk Hogan und Burt Reynolds as himself) und sorgt für einige Lachanfälle zwischendurch. Nicht ganz GTA- aber erfrischend anders.
"You want a piece of this? Do ya?"- "Heeell yeah!..."
+ Gnadenloser Witz
+ Gut ausgebauter Koop Modus
+ Überraschende Storyline mit Alternative Endings
+ Abwechslungsreiche Missionen
+ tolle Synchro
- Glitches over Glitches
- Schlechte KI
- eingeschränkte Freiheit in Steelport
- Zwei von drei Schwierigkeitsgrade sind zu leicht
(Bilder: Saints Row: The Third, Volition Incorporated, all rights reserved)