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Wie hätte ich mich nun vor dieser preisgekrönten Serie von Lena Dunham drücken können? Genau- Gar nicht. Und da das ganze "Sex and the City in echt- Zeugs" auch noch beim grandiosen Sender HBO läuft, konnte ich meine kranken und müden Augen die letzten Tage nicht vom Fernseher abwenden und war zugegebenermaßen gestern ziemlich traurig, als das kurze Vergnügen bereits nach 10 30-minütigen Episoden ein Ende hatte.
Vorab: Es ist wirklich eine Weiberserie. Eigentlich mag ich keine Mädchenserien. Ich brauch Blut, Geballer, Sex und Crime, alles, was Girls nicht hat. Bis auf den Sex. Trotzallem hat es mich irgendwie ziemlich unterhalten, aber ich glaube, mein Mann wäre Amok gelaufen, hätte ich ihn dazu zwingen müssen. Es ist eine durchweg nette Serie, die man am besten mit einem Haufen Eis und der besten Freundin an einem gemütlichen und verregneten Sonntag schaut.
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Die Serie Girls dreht sich um die angehende Schriftstellerin Hannah Horvath, die mit ihrer besten Freundin Marnie in New York lebt. Von der finanziellen Unterstützung der Eltern entlassen, muss sie sich nun versuchen, alleine in ihrer Wahlheimat durchzuschlagen und neben schlechten Praktika, Arbeitslosigkeit und Figurproblemen muss sie sich auch noch mit Liebeskummer und Zickerein ausseinandersetzen. Probleme mit ihrem Lover Adam, HPV, die Schwangerschaft der anderen besten Freundin Jessa, busengrapschende Chefs und die Verwirklichung der eigenen Träume- das Leben für Hannah könnte nicht normaler und verwirrender aussehen.
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Es klingt wie das Drehbuch eines typischen Girliefilms. Ist es auch. Aber auch irgendwie nicht.
Was Girls von anderen Serien unterscheidet ist die hemmungslose Ehrlichkeit, die die Serie direkt in den ersten Minuten an den Tag legt. Girls zeigt, wie das Leben aussieht: etwas speckig, fettig und bescheuert. Reiß den Hochglanzfilter bei den Sexszenen raus, pack die digitale Nachbearbeitung weg und leg noch einen Joint oben drauf- das ist Girls.
"Wenn ich euch beide sehe, läuft ein Coldplaysong in meinem Herzen."
Was mir besonders gut gefallen hat, ist die wahnsinnige Tiefe der Charaktere. Ob es nun die leicht pummelige Hannah ist, die andauernd von Existenzängsten geplagt ist, die spießige Marnie, die sich nicht sicher ist, ob sie ihren Freund nun doof findet oder nicht, oder die promiskuitive Lebefrau Jessa, die gerne kifft und vögelt, sich aber irgendwie davor fürchtet, erwachsen zu werden- irgendwo erkennt man sich (ein paar Gespräche haben ich fast eins zu eins so geführt ;)). Und das ist es, was den Spaß an dieser Serie bringt. Sie ist echt und man entwickelt schon nach kurzer Zeit unglaubliche Sympathie für die Protagonisten.
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