Mittwoch, 19. Juni 2013

True Blood 6.01- "Who are you, really? " Billiths Rückkehr.


Source: wikia.com

Ich gebe zu, ich habe den Staffelstart weder herbeigesehnt oder erwartet, noch habe ich ihn verteufelt.
Es war mir einfach mittlerweile...egal. Ziemlich traurig, in Anbetracht der Tatsache, dass True Blood mir in den letzten Jahren ziemlich viel Freude gebracht hat. Kaum auszudenken, dass es gerade mal eineinhalb Jahre her ist, dass ich Sam Trammel zitternd mit meinem Camcorder gegenüber saß und meinen Arm dazu zwang, bitte ruhig zu bleiben. Aber das war vor allem. Genaugenommen befanden wir uns dort inmitten der zweiten Hälfte der vierten Staffel, die mich zwar maßlos enttäuscht hatte, aber trotzdem noch einen Funken True Blood Fieber versprühte und mich sehnsüchtig auf den nächsten Montag warten ließ. Schmuseeric hin oder her. Und dann kam das nichts, das Aftereffect- Massaker der fünften Staffel, bester Bösewicht ever gekillt, Rauchmonster aus LOST, mit einem Sahnehäubchen, das sich Billith schimpfte.

Klar, dementsprechend machte es mir nichts aus, bis heute morgen warten zu müssen, obwohl die Folge bereits seit Montag auf meinem Rechner dümpelte ( Wer jetzt laut "Will ich" schreit, ihr bekommt die Folge bei I-Tunes für einen stattlichen Preis von 2,99 Euro). Erwartet habe ich nichts.
Und ich wurde in meinen Erwartungen nicht enttäuscht- die Staffel beginnt ziemlich lahm- allerdings auf konstant solidem Level.




"I am Bill Compton, though clearly, I am something more.  I see that now, I see everything so differently now."
Wir beginnen mit der Flucht aus dem Authority Gebäude, die Staffel knüpft nahtlos an die fünfte an.
Bill getränkt in Blut. Verschmelzung mit Lilith. Carrie- des Satans jüngste Tochter Gedächtnislook. Praise Billith. Es wird geflohen, um sein eigenes Leben (oder Unleben) gerannt, Eric und Sookie zurückgelassen. Nachdem letztere im Aufzug Panik bekommen und kräftig gegen die Decke kloppen, schafft man es dann doch nach draußen. Bummbumm! Gebäude fliegt in die Luft, alle schaffen es zum Auto und sind wieder vereint. Ein letzter Blick aus dem Fenster, Billith marschiert erhaben durch die Flammen. So far, so good. Hätte man jetzt nicht so viele Minuten mit füllen müssen, es war vorhersehbar. Genau wie das Geplänkel danach- Eric pampt Pam an, die heult, lässt sich von Tara in einer pathetischen Rede trösten, Jason hat genug davon, sich sein Gehirn von Vampiren vergewaltigen zu lassen, droht Nora umzubringen, Sookie wirft sich, heldenhaft und penetrant wie immer, dazwischen, Jason haut ab. Meine Güte, Jason. Auch wir haben es jetzt nach fünf Staffeln so langsam begriffen, dass Sookie die Freundschaft zu den Vampiren wichtig ist. Warum tust du es nicht langsam mal auch?





Was mich im Zusammenhang mit der Szene überrascht hat, war Jessicas physische Hingezogenheit zu Bill. Dieser ruft sie, Eric versucht sie aufzuhalten, was darin endet, dass Jess uns eine Linda Blair-esque Performance hinblättert. Sie kann sich nicht wehren, und es scheint, als würde ihr Körper sterben, falls der Ruf ihres Machers ignoriert wird. Sookie beschließt also, Jess zu Billith zu begleiten. Eines ist ohnehin sicher- das Ding muss sterben, denn die Welt ist in Gefahr. Tara und Pam werden währenddessen zurück ins Fangtasia geschickt.

Zurück zu Sam. Ach stimmt, da war ja was...er, seine Liebste und das Werwolf Töchterchen befinden sich ja ebenfalls auf der Flucht. ACHTUNG: Wer nicht hart gespoilert werden möchte, sollte diesen Absatz meiden! Natürlich schafft Luna es nicht (ich weiß gar nicht mehr, warum, waren es die Skinwalkerkräfte?). Das war also der Maincharacter Death, um den soviel Wirbel gemacht wurde. Aha. Interessiert mich nicht. Luna war vollkommen irrelevant. Und da ihre Tochter dies ebenfalls nur mit den Worten "Meine Mummy ist tot. Ich hab Hunger." bekundet, interessiert es die Hinterbliebenen wohl auch einen feuchten Furz. Lafayette schafft es immerhin, dieses mega verstörte Kind im Merlottes mit Essen zu trösten, was Sam die Zeit gibt, auch eine Träne herauszupressen. Wie es da wohl weiter geht? Seriously, mir vollkommen egal. Und hier haben wir schon den Grundstein für einen "Who the fuck cares- Ich-geh-aufs-Klo-ohne-auf-Pause-zu-drücken-Nebenplot".



Wo wir bei Nebenplots sind. Wolfpack. Ansehnliche Effekthascherei, aber vollkommen nebensächlich. Alcide isst eine Leiche, wird damit endgültig zum Packmaster, was zur Folge hat, dass ihm nun alle nackten Hündinnen zu Füßen liegen. Ganz Mann bespringt er natürlich die erste barbusige Frau. Love Interest bemerkt das, und stellt sich nackig dazu. Threesome mit anderem Groupie, denunzierendes Vorspiel. "I'm your number one bitch, don't you forget."
Ja, treibt es alle miteinander. Hab nichts dagegen. Gucke mir gerne Nackt-Alcide und seinen Harem an.



Womit wir beim Dorf der Verdammten wären. Andy und seine Feenkinder, die im Stundentakt wachsen. Oh bitte!! Ich will das nicht. Das ist scheiße, dass interessiert mich einfach nicht. Ich find Feen scheiße. Schreibt sie doch raus, bitte. Das war der sinnloseste Moment der gesamten fünften Staffel, diese verdammte Feengeburt. Wir mögen das nicht. Ganz ehrlich, interessiert das irgendwen da draußen? Ich kenne niemanden, dem diese ganzen Feen nicht tierisch auf den Sack gehen.



Back to the interesting Part: Showdown bei Bill Compton. Eric und Co sind Sookie und Jess natürlich gefolgt. Eric will Bill pfählen, klappt natürlich nicht so ganz (hey, es ist Billith). Und dann...schafft es Sookie, hinterrücks, tückisch. Doch Moment? Es passiert ja gar nichts. Kein Vampirmatschhaufen. Nur ein desinteressierter Bill, der doch nur reden möchte. Arm und verwirrt und den Platz in dieser Welt noch nicht gefunden. "I brought you here tonight so you could see for yourselves, I am no monster. I do not wish any of you harm but if you force me to defend myself again you will be sorry."

Ist doch alles tutti. Jess will direkt bleiben und lässt sich von Papa zu Bett bringen, der sie mit einer Tasse heißem Blut versorgt. Und cool, er scheint plötzlich auch die hohe Kunst der Telekinese zu beherrschen. Awesome. Man könnte fast Mitleid mit ihm bekommen, denn scheinbar weiß er selbst nicht, was er genau ist und was er kann. Aber hey, it's fucking Bill Compton. Ich traue ihm kein Stück über den Weg. Und erst recht nicht, nachdem ihn Lilith zum Ende hin in Dreiercombo erschienen ist und durch seinen Körper fuhr. Bist du nur Marionette, oder der Puppenspieler? Und wenn, steckt da tatsächlich noch ein bisschen Bill in dir? Ich bin gespannt, wie das alles aufgelöst wird. Fakt ist, stirbt Bill, stirbt die ganze Serie. Ich bin kein Billfan, aber True Blood gründet nunmal auf diesem Liebesdreieck.

Und hier gab es wenigstens einen schönen Eric- Sookie Moment. Eric begleitet Sookie heim und überschreibt ihr zum Dank das Haus zurück. Sookie zieht ihre Einladung zurück, woraufhin Eric natürlich das Haus verlassen muss und somit keinen Zutritt mehr hat.
Nora wartet auf der Veranda und bekommt das ganze natürlich mit. Das ganze? Erics Gefühle für Sookie natürlich. Somit weiß sie um seinen Schwachpunkt. Ich denke, da erwartet uns noch etwas.
Miss Gainsborough trau ich nämlich auch nicht und sie ist bis jetzt viel zu transparent geblieben.

Und nun zu der Storyline, die für mich persönlich am meisten hergibt: Dem Gouverneur.
Nachdem die Tru Blood Fabriken ja bekanntermaßen gesprengt wurden und der Bestand an sythetischen Blut somit ziemlich knapp bemessen ist, müssen immer mehr Bürger in Louisiana um ihr Leben bangen. Klar, dass die Regierung das so nicht hinnehmen möchte. Die Rechte der Menschen sollen wieder gestärkt werden, die Vampirgeschäfte geschlossen, Waffenbesitz gefördert und begrüßt- doof nur, wenn der Gouverneur selber Deals mit den Vampiren eingeht.
Das schreit mir doch nach wunderbarer Korruption und ich glaube, in dem Kerl steckt das Potenzial für einen herrlich machtvollen Bösewicht. Da bin ich mal wirklich gespannt.

"You boys are? Let me guess... Male strippers?"
Das Fangtasia wurde natürlich auch geschlossen. Nur mal so nebenher. Ob Pam das allerdings so gut findet, dass man ihren Schützling/ ihr Loveinterest anschießt? Hmmm, ich denke nicht. Pam ist übrigens in Bestlaune und es macht nach wie vor Spaß ihr zuzugucken.



Last bot not least- Warlow.
Warlow, Warlow, Warlow. Hm. Nun haben wir ein Gesicht zu ihm. Irgendwie bin ich enttäuscht, aber ich glaube, das liegt daran, dass an Russell Edgington niemand wirklich herankommen kann.
Allerdings war dies ein klassischer Jason, ich habe die Hände über den Kopf zusammengeschlagen. Junge...warum setzt du dich in ein Auto und erzählst fremden, gruseligen Männern mit weißem Eyeliner und Stehkragen deine Lebensgeschichte??? Warum? Hallo, Stehkragen! Schon jemals jemanden mit Stehkragen gesehen, der nett ist? Sowas tragen nur die Bösen in der Neuzeit.
Naja, jetzt hast du ihm alles brühwarm serviert. Und sofort haben die Buchstaben neben Sookies Bett gefunkelt. Tolle Wurst, Jason Stackhouse.

Alles in allem fand ichs ziemlich...lahm. Mich hat jetzt nichts vom Hocker gerissen. Klar gab es ein paar tolle Momente, Eric sexy wie immer, Pam pammig wie immer, Sookie nervig wie immer.
Es war durchaus unterhaltend, aber ich sitze nicht hibbelig auf meinem Stuhl und bis Montag kann ich mich locker gedulden. Ich hoffe einfach inständig, dass True Blood die Kurve mit dieser Staffel noch mal kriegt und wieder zu der furchtbar genialen Serie wird, die sie irgendwann in der dritten Staffel mal war. Zerstöre mir nicht meine Lieblingsserie. Bitte. Und wenn doch, habt wenigstens den Mut sie in Würde sterben zu lassen...

(Screenshots: © HBO, all rights reserved)

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